Die Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Organisation selbst, den individuellen Merkmalen der Mitarbeitenden, der Arbeitsumgebung, der Art der Tätigkeit und dem eingeführten KI-System. In diesem Kontext kann eine Unterscheidung zwischen körperlicher und psychischer Gesundheit getroffen werden, auch wenn sich die körperliche Gesundheit auch auf die psychische Gesundheit auswirken kann und umgekehrt. Die Gesundheit spielt eine entscheidende Rolle für die Lebensqualität der Mitarbeitenden und hat somit einen direkten Einfluss auf ihre Leistungsfähigkeit.
Klassische Bereiche der körperlichen Gesundheit
Betrachtungsrahmen | Erläuterung |
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Manuelle Lastenhandhabung | z.B. Heben, Halten, Tragen, Ziehen, Schieben |
Zwangshaltungen | z.B. Sitzen, Stehen, Rumpfbeuge, Hocken, Knien |
Erhöhte Kraftanstrengung | z.B. Steigen, Klettern, Hämmern, Drehen, Drücken |
Repetitive Tätigkeiten | z.B. Tag-/Nacht-Rhythmen |
Mechanische Gefährdung | z.B. Stoßen, Schneiden, Quetschen |
Gefahrenstoffe | z.B. Einatmen, Verschlucken, Hautkontakt, Brände, Explosionen |
Lärm | z.B. Schall (auch psychisch) |
Klassische Bereiche der psychischen Gesundheit
Betrachtungsrahmen | Erläuterung |
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Druck | z.B. Termine, Leistung, verschiedene Tätigkeiten gleichzeitig |
Angst | z.B. Fehler, Unzugänglichkeit, Arbeitsplatzsicherheit |
Überforderung | z.B. physisch, psychisch |
Arbeitsfähigkeit/-umfeld | z.B. Monotonie, Überstunden, Beschaffenheiten in der Abteilung, Mobbing |
KI-Systeme können sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Wenn zum Beispiel manuelle Lastenhandhabung durch eine automatisierte Lösung ersetzt wird, fällt die körperliche Belastung des Mitarbeitenden weg, der jedoch mehr Zeit im Sitzen verbringt. In solchen Fällen sind Schutzmaßnahmen wie ein ergonomischer Arbeitsplatz und Rückenschulungen wichtig, um mögliche negative Folgen zu minimieren.
Eine Gefahrenanalyse kann hilfreich sein, um Belastungen zu erkennen und zu zeigen, wie das autonome System diesen entgegenwirken kann. Zusätzlich ist eine Analyse nach der Einführung sinnvoll, um bisher unbekannte Belastungen aufzudecken und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Gefahrenanalyse Belastung
Schritt | Erläuterung |
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1. Vereinbarung | z.B. Verpflichtung zur Umsetzung- Verbindlichkeit schaffen |
2. Gemeinsame Vereinbarung | z.B. Workshop als Verständigungsgrundlage |
3. Steuerung Einführung | z.B. Bildung einer Steuerungsgruppe |
4. Qualifizierung | z.B. Qualifizierung und Sensibilisierung der Akteure |
5. Kompetenzentwicklung | z.B. Festlegung des konkreten Vorgehens |
6. Einbindung der Beschäftigten | z.B. Einbeziehung der Beschäftigten von der Vorabinformation bis zur Unterweisung |
7. Voranalyse | z.B. Analyse vorhandener Unterlagen und Daten |
8. Politisierung | z.B. Auswahl von Pilotbereichen |
9. Screening | z.B. Grobanalyse durch Befragung |
10. Erstmaßnahmen | z.B. Ableitung von Maßnahmen aus den Ergebnissen der Grobanalyse |
11. Präsentation | z.B. Präsentation der Ergebnisse aus der Grobanalyse |
12. Detailanalyse | z.B. Feinanalyse der psychischen Belastungsfaktoren |
13. Umsetzung | z.B. Umsetzung von Maßnahmen aus der Grob- und/ oder Feinanalyse |
14. Evaluation | z.B. Wirkungskontrolle, Dokumentation und reflektierte Anpassung |
15. Standardisierung | z.B. Übergang von Pilot zum standardisierten Prozess |