Wertkette nach Porter
Kurz & Knapp
Die Wertkette nach Porter ist ein Modell zur Darstellung der wichtigsten Aktivitäten und unterstützenden Aktivitäten eines Unternehmens. Ziel ist es, Werttreiber im Sinne von Stärken eines Unternehmens in der eigenen Wertschöpfugskette zu identifizieren.
2-8 Personen
ca. 2h
Plakat/Whiteboard
Vorgehensweise
Das Wertkettenmodell nach Porter ist eine allgemein gehaltene Darstellungsvariante der internen Wertschöpfungskette eines Unternehmens anhand einer Sammlung von Aktivitäten. Durch die abstrakte Darstellungsweise wird die individuelle Anwendung auf sämtliche (produzierende) Unternehmen möglich. In der Wertkettenanalyse nach Porter sollen werttreibende Aktivitäten im Kontrast zu kostentreibenden Aktivitäten identifiziert werden. Im Zusammenhang des Geschäftsmodellentwicklungsprozesses soll das Modell benutzt werden, um die (Kern-)Kompetenzen und ggf. Schwächen eines Unternehmens zu identifizieren.
Das Modell ist aus fünf Primäraktivitäten und vier Unterstützungsaktivitäten aufgebaut:
Primäraktivitäten:
- Eingangslogistik
bspw. Warenannahme, Einlagerung, Lagerhaltung, Bestandskontrolle - Produktion
bspw. Vorproduktherstellung, Bearbeitung, Endmontage - Ausgangslogistik
bspw. Kommissionierung, Verpacken, Sendungsbündelung, Versand - Marketing und Vertrieb
bspw. Werbung, Verkaufsförderung, Außendienst, Verkaufsverwaltung - Service (Dienstleistungen)
bspw. Kundenbetreuung, Anwendungsberatung, Wartung, Instandsetzung
Unterstützende Aktivitäten:
- Unternehmensinfrastruktur
bspw. Prozesse ds täglichen Geschäftsbetriebs wie verwaltung, Büroarbeit - Personalmanagement
bspw. Einstellung, Ausbildung, Weiterbildung, Kündigung - Forschung & Entwicklung
bspw. Grundlagenforschung, Anwendungsforschung, Entwicklung - Beschaffung
bspw. Lieferantenmanagement, Einkauf, Bestellung
Vorgehen:
- Abbildung der primären und unterstützenden Aktivitäten in ihren einzelnen Teilschritte anhand von spezifischen Anhaltspunkten wie Produkt-, Auftrags- oder Bestellfluss
- Identifizieren von Werttreibern, Kompetenzen aber auch von möglichen Kostentreibern in Ihren definierten Aktivitäten und Teilschritten
Tipps & Tricks
- Wählen Sie einen angemessenen Detaillierungsgrad, der Ihnen zum Erreichen des Ziels (Identifizierung von Kernkompetenzen) weiterhilft. Falls bspw. einzelne Maschinen für Sie von besonderer Bedeutung sind, definieren Sie diese als Teilschritte einer Aktivität.
- Behalten Sie die Definition von Kernkompetenzen und den möglichen Ausprägungen aus der Einleitung zu dieser Methode im Hinterkopf, um diese zielgerichtet zu identifizieren.
- Achten Sie auch auf mögliche Schwächen und Probleme in Ihren Aktivitäten, indem Sie erzeugte Werte und Kosten abschätzen. Notieren Sie sich die Gedanken und verwenden Sie die Notizen in der SWOT-Analyse wieder.
- Bewerten Sie die identifizierten Kompetenzen mit Hilfe der VRIO-Analyse.
Beispiel
Für das Beispielunternehmen soll die Wertkette anhand der unterstützenden Aktivität „Forschung & Entwicklung“ verdeutlicht werden. Nachfolgend ist diese Wertkette in Kooperation mit einer Forschungseinrichtung aufgezeigt.
Folgende Kompetenzen können dabei ermittelt werden:
- forschungsbasiertes Arbeiten
- Partnerschaft mit einer Forschungseinrichtung
- Umsetzung der komplexen Produktdesigns
- Patentierung der Produktdesigns
Quellen
- Wertkettenanalyse (o.J.)
Studienretter - https://blog.hubspot.de/service/wertschoepfungskette (2023)
Frank Steiner. Blog.Hubspot - http://www.manager-wiki.com/unternehmensanalyse/12-wertkette (o.J.)
Achim Sztuka. Manager-Wiki