Zum Untersuchen der Hypothesen Ihrer Geschäftsmodellentwürfe stehen viele verschiedene Experimente zur Auswahl. Grundlegend können Experimente anhand nachfolgender Grafiken eingeordnet werden, auf der auch einige beispielhafte Experimente eingeordnet sind. Darüber hinaus gibt es aber auch andere Möglichkeiten Ihre Hypothesen zu testen, dabei können Sie selbst kreativ werden.
Nachfolgend werden die in der oben abgebildeten Grafik dargestellten Experimente kurz beschrieben. Nutzen Sie ggf. die Quellen und weiterführende Literatur, um Ihr Wissen zu vertiefen
Ein funktionsfähiger Prototyp, der nur wesentliche Grundfunktionen enthält, die untersucht werden sollen.
Bauen Sie eine Oberfläche, bzw. ein Grundgerüst eines Prototyps ohne die Umsetzung konkreter Funktionen. Lassen Sie Kunden mit dem Demonstrator interagieren und führen Sie im Hintergrund die sonst automatisierten Funktionen manuell durch.
Im Rahmen einer Feldforschung werden Kunden in realer Umgebung begleitet und beobachtet. Die Umsetzung kann dabei kreativ gestaltet werden und bspw. mit anderen hier aufgeführten Experimenten kombiniert werden, um die Interaktion von Kunden z.B. mit Lernprototypen oder Demonstratoren zu untersuchen. Mögliche Ansätze um mehr über Kunden zu erfahren sind bspw. die gemeinsame Arbeit mit einem Kunden, die Begleitung während eines Arbeitstages, Beobachtung von Kaufverhalten in einem Geschäft oder auch das Eintauchen in das Familienleben eines Kunden.
Entwerfen Sie ein fiktives Kundenszenario, um Ihr Wertangebot zu präsentieren.
Versuchen Sie ähnlich zu einem Boot, das von Ankern festgehalten wird, Probleme, Risiken und Hindernisse zu finden, die Ihr Geschäftsmodell vom Gelingen abhält.
Entwerfen Sie eine Produktverpackung zu Ihrem Wertangebot, welche Sie möglichen Kunden präsentieren.
Der Merkmalkauf ist ein Experiment zur Untersuchung der Zahlungsbereitschaft von Kunden. Legen Sie wesentliche Funktionen Ihres Prototyps fest, die Sie testen wollen. Versehen Sie jede Funktion mit einem Preis, der einem aktuellen Marktpreis, Kosten oder anderen relevanten Faktoren entspricht. Jedem Experimentteilnehmer wird ein gleiches, begrenztes Budget zugewiesen, das in gemeinsamer Absprache mit den anderen Teilnehmern auf die einzelnen Merkmale verteilen. So kann festgestellt werden, welche Funktion im Vergleich zu den anderen am gefragtesten ist.
Interviewen Sie mögliche Kunden zu Fragestellungen rund um Ihre aufgestellten Hypothesen.
Bei Simulationsverkäufen soll Kunden glaubhaft gemacht werden, dass Sie tatsächlich etwas kaufen, um die Nachfrage für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu testen. Online lässt sich das bspw. über „Kauf“-Buttons realisieren, die aber nur zum testen dargestellt sind. Eine andere Möglichkeit ist die Abbildung in Katalogen. Dieses Experiment kann bspw. auch mit dem A/B-Test kombiniert werden. Sie sollten die Kunden darüber informieren und ggf. Belohnungen für die Teilnahme vergeben
Ein Wertangebot wird über Kaufverpflichtungen schon vorab an mögliche Kunden verkauft, um deren Interesse zu testen. Räumen Sie bestenfalls eine Möglichkeit zur Stornierung mit anschließender Rückzahlung ein.
Lassen Sie Ihre Kunden an Entwicklungskosten im Austausch zu Zinszahlungen, Gewinnbeteiligung oder anderen Vorteilen teilhaben.
Schalten Sie Werbung für Ihr Wertangebot, auch wenn es dieses noch nicht gibt. Dadurch können Sie in frühen Phasen über die Klicks auf Ihre Werbeanzeige überprüfen, ob seitens der Kunden überhaupt Interesse besteht.
Geben Sie im Anschluss an Meetings, Interviews oder Anrufen Ihrem potenziellen Kunden (bspw. per Mail) einen eindeutigen Link zu einer Internetseite oder zu weiterführenden Materialien Ihres Prototyps mit. Prüfen Sie im Nachgang, ob dieser eindeutige Link geöffnet wurde, um Kundeninteresse festzustellen.
Eine Landing Page ist eine einfache Website, die Ihr Wertangebot enthält und meistens ein Handlungsaufruf enthält, mit dem Kundeninteresse und -verhalten getestet werden soll.
Bei einem A/B-Test werden zwei oder mehr Prototypen zu einer ähnlichen oder der gleichen Idee getestet und auf ihre Leistungen verglichen.
Nutzen Sie bereits vorhandene Datenquellen und werten Sie diese zum Erlangen weiterer Erkenntnisse aus. Untersuchen Sie bspw. Google-Trends, Statistische Datenbanken, Forschungsberichte oder auch Social Media.