Kill Your Business

Kurz & Knapp

Mit Hilfe der Kill Your Business Methode sollen interne und externe Faktoren identifiziert und bewertet werden, die zu einer Gefährdung des vorhandenen Geschäftsmodell führen.

2-10 Personen

ca. 2 h

Vorlage oder Whiteboard/Plakat + Karten

Vorgehensweise

Die „Kill Your Business“ Methode wird genutzt, um kreativ mögliche Gefährdungen für das eigene Geschäftsmodell zu erarbeiten. Dabei werden zum einen negative Einflüsse außerhalb eines Unternehmens betrachtet, wie zum Beispiel aktuelle Trends oder die Position von Wettbewerbern. Zum anderen werden aber auch mögliche interne Gefährdungen betrachtet, die innerhalb der Grenzen eines Unternehmens entstehen. Eine solche interne Gefährdung ist bspw. das Abwandern leistungstragender Mitarbeiter.

Mit Hilfe der Methode soll ein direkter Bezug zum eigenen Unternehmen erfolgen und Betroffenheit erzeugt werden. So wird ein „Out-of-the-Box“-Denken angeregt, um mögliche Entwicklungen zu erfassen und um auf diese vorbereitet, bzw. sensibilisiert zu sein.

Als Hilfestellung werden verschiedene Kategorien für Gefährdungen vorgeschlagen. Mit dazugehörigen Lückentexten wird die kreative Bearbeitung der Beteiligten in die notwendige Richtung gelenkt. So kann die Erarbeitung einer Vielzahl an unterschiedlichsten Gefährdungen unterstützt werden. Zunächst werden alle aufkommenden Ideen niedergeschrieben und gesammelt. Diese Ideen können im Anschluss gemeinsam diskutiert und ggf. auch verworfen werden. Hierbei bietet sich auch zeitgleich eine Strukturierung an, damit eine mögliche Häufung von Risiken hinsichtlich verschiedener Themengebiete visualisiert und besser erkannt werden. Abschließend soll jede Idee (Gefährdung) hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und hinsichtlich ihrer potenziellen negativen Auswirkung eingeschätzt werden. Dadurch entsteht ein klares Bild, von welchen Gefährdungen die größten Risiken ausgehen.

Definieren von Kategorien zu Gefährdungen und Bereitstellung zugehöriger Lückentexte:

  1. Übermächtige Wettbewerber
    „Unser Geschäftsmodell ist gefährdet, wenn … [ein Wettbewerber] es schafft … .“
  2. Gegenläufige Trends
    „Unser Angebot ist nichts mehr wert, wenn … .“
  3. Verschlechterte Rahmenbedingungen
    „Wir verlieren einen großen Teil unseres Umsatzes, wenn … .“
  4. Zerfall der Branchenlogik
    „Wenn … [passiert], wären wir nicht mehr in der Lage … .“
  5. Interne Zerstörung
    „Wenn … [sich ändert], hätte das für uns … zur Folge.“

Die Ideen werden auf Klebezetteln (oder digital) gesammelt und entsprechend ihrer Kategorien sortiert. Dabei sind je Kategorie beliebig viele relevante Gefährdungen zulässig und gewünscht, zudem sollten zu Beginn alle Ideen gesammelt werden. Die Ergebnisse können im Nachhinein im Team diskutiert werden.

Im Anschluss werden alle Gefährdungen hinsichtlich ihres Risikos bewertet, indem die Eintrittswahrscheinlichkeit und die möglichen potenziellen Auswirkungen bestimmt werden. Die Bewertung erfolgt hierbei nicht anhand von einer konkreten Benennung von Prozentzahlen oder möglicherweise verursachten Kosten (es wird also keine quantitative Einschätzung vorgenommen), sondern anhand einer qualitativen Einordnung, also durch die Einordnung in einer Bandbreite von „gering“ bis „hoch“. Um diese Einschätzung greifbar zu veranschaulichen, wird dafür ein Diagramm genutzt.

Risiken mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit und hoher Auswirkung sollten unmittelbar adressiert werden. Haben Risiken eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit und eine geringe Auswirkung bzw. eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit und eine hohe Auswirkung, sollten sie bestmöglich beobachtet und ggf. mögliche Handlungen vorbereitet werden.

Tipps & Tricks

Beispiel

Wie an dem Beispiel zu erkennen ist, ergibt sich vor allem durch Konkurrenten ein Risiko, die bei gleicher Qualität deutlich günstiger produzieren können. Das würde mit einem Umsatzverlust einhergehen, da Kunden zu günstigeren Anbietern wechseln. Zusätzlich sollte intensiv beobachtet werden, welche alternativen Pharmaprodukte wie Diätmedikamente oder Muskelaufbaustoffe entwickelt werden oder welche neu entwickelten Trainingsmethoden wie EMS (Elektromyostimulation) bessere Ergebnisse erzielen.

Quellen