Porter's Five Forces

Kurz & Knapp

Porter’s Five Forces ist eine Methode, die im strategischen Management eines Unternehmens verwendet wird. Sie dient zur Analyse der wichtigsten Wettbewerbskräfte der externen Umwelt auf ein Unternehmen, wobei aber die Sichtweise einer gesamten Branche und nicht eines spezifischen Unternehmens eingenommen wird. Als Ergebnis liegt eine Entscheidungsgrundlage vor, ob ein neuer Markt erschlossen oder wie das zukünftige Verhalten in einem aktuellen Zielmarkt angepasst werden sollte.

2-4 Personen

ca. 1h

Plakat oder Whiteboard

Vorgehensweise

Mit Hilfe der Methode Porter’s Five Forces soll die Attraktivität einer Branche anhand ihrer Struktur bestimmt werden. Nach Porter handelt es sich bei einer Branche um eine Gruppe von Unternehmen, die nah verwandte Produkte herstellen. Kenntnisse zur Branchenstruktur helfen, eine geeignete strategische Ausrichtung und damit auch eine geeignete Position innerhalb eines Marktes zu finden. Die Methode eignet sich dementsprechend einerseits, um den Eintritt in einen neuen Markt zu bestimmen und andererseits, um den weiteren Verbleib und das weitere Agieren in ihm zu beurteilen. Somit wird die Rentabilität beurteilt. Die Einschätzung der Struktur erfolgt anhand fünf wesentlicher Wettbewerbskräfte, die auf eine bestimmte Branche wirken. Das bedeutet, in dieser Methode rückt nicht ein Unternehmen in den Vordergrund, sondern eine gesamte Branche wird betrachtet und analysiert. Rückt die Betrachtung des eigenen Unternehmens in den Fokus, liefert die Methode nicht die gewünschten Ergebnisse. Nachfolgend werden die fünf Wettbewerbskräfte einzeln detailliert vorgestellt, um Hilfestellungen zu deren Beurteilung zu geben. Wie nachfolgend zu erkennen ist, überschneiden sich die Wettbewerbskräfte teilweise in ihren Ausführungen.

Vorgehen:

  1. Erfassung der Aktivitäten und des Wettbewerbs
  2. Erfassung der Verhandlungsstärke der Kunden
  3. Erfassung der Verhandlungsstärke der Zulieferer
  4. Erfassung der Bedrohung durch den Markteintritt neuer Konkurrenten
  5. Erfassung der Bedrohung durch Ersatzprodukte
  6. Ableitung von Erkenntnissen
    Abhängig von der ermittelten Branchenstruktur können verschiedene Schlussfolgerungen gezogen werden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass es keinen allgemeingültigen Weg gibt und Entscheidungen immer individuell entsprechend der jeweiligen Situation getroffen werden sollten. Eine Orientierung dafür können die drei Grundfragen nach Heinen bieten. Nachfolgend sind einige kurze Beispiele aufgezeigt:
    -Es besteht eine Bedrohung durch Ersatzprodukte: Hier könnte eine Kostenführerschaft mit möglichst niedrigen Produktpreisen sinnvoll sein, um darüber einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Andererseits könnte auch eine ausgefeilte Produktdifferenzierung sinnvoll erscheinen.
    -Wettbewerber haben eine große Marktmacht und große Marktanteile: Hier könnte die Konzentration auf einen Nischenmarkt hilfreich sein, der entweder bisher kaum erschlossen ist oder der von starken Wettbewerbern noch nicht besetzt wird.
    -Kunden haben eine große Verhandlungsmacht: Auch hier könnte eine Kostenführerschaft angebracht sein, um einen Vorteil gegenüber anderen Wettbewerbern zu haben.

Tipps & Tricks

Beispiel

Für die Branche der Sportgerätehersteller wird nachfolgend die Methode Porter's Five Forces dargestellt.

Ergebnisse:

Als Fazit kann hier also formuliert werden, dass es sich um eine stark umkämpfte Branche mit hoher Wettbewerbsintensität handelt, geprägt von vielen gleichwertigen Produkten. Daher bestehen grundsätzlich die beiden Möglichkeiten zur Produktdifferenzierung oder zur Kostenführerschaft, um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Da die Markteintrittshürden ebenfalls gering sind und somit ständig eine Bedrohung durch günstigere internationale Wettbewerber besteht, kann hier der Weg einer Produktdifferenzierung hilfreich erscheinen. Innovative Produktentwicklungen heben einerseits eigene Produkte vom Wettbewerb ab und sind andererseits schwerer von Wettbewerbern nachzuahmen als günstige Standardprodukte.

Quellen