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Plattform zur Entwicklung KI-basierter Geschäftsmodelle

Überblick

Bevor es an die tatsächliche Umsetzung geht, sind noch einige letzte Schritte zu prüfen und zu durchdenken. Durch die Veränderungen von Prozessen und Strukturen, die mit der Erstellung neuer Produkte und Dienstleistungen einhergeht, sind diese Anpassungen nötig. Zudem werden mit der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen auch neue Marketing- und Vertriebsstrategien benötigt, die ebenfalls aktualisiert werden sollten. In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung von Anpassungsstrategien in einem sich schnell ändernden Umfeld aufgezeigt.

Was ist zu tun?

Neben Prozessen sind auch bestehende IT-Systeme auf die neuen Anforderungen zu prüfen. Im Anschluss wird Ihnen kurz präsentiert, wie Sie neue Marketing- und Vertriebsstrategien umsetzen und wie Sie diese und Ihre allgemeine Unternehmensstrategie an sich wechselnde Bedingungen systematisch anpassen.

Was ist das Ergebnis?

Im Ergebnis haben Sie eine für die Umsetzung des neuen Geschäftsmodells bereite Organisation inklusive einer Marketing- und Vertriebsstrategie sowie zugehöriger Anpassungsstrategie.

Interne Prozesse professionalisieren

Durch die Erstellung neuer Produkte und Dienstleistungen können ebenso die Prozesse und Strukturen eines Unternehmens beeinflusst werden. Durch die Professionalisierung können die Effektivität und Effizienz der Prozesse und Strukturen und damit das eigene Geschäftsmodell tragfähiger gestaltet werden.

Daher kann es ratsam sein, relevante Prozesse in einer Prozesslandkarte zu erfassen. Dabei kann z.B. sichtbar werden, dass Prozesse nicht von Ende-zu-Ende gestaltet wurden. Insbesondere an Schnittstellen kann die Gefahr bestehen, dass Informationen oder Signale nicht weitergeleitet werden oder einen zusätzlichen Schritt durch einen Mitarbeiter durchgeführt werden müssen, die bisher nicht nötig waren. Hier sollte also genau überprüft werden, ob alle Prozesse reibungslos ineinander greifen.

Solch eine Prozesslandkarte würde zudem aufzeigen, in welchen Prozessen eine unnötig große Komplexität bspw. durch das Vorliegen zahlreicher (vermeidbarer) Varianten herrscht. Hier kann es vor allem mit dem Ziel der Prozessdigitalisierung vorteilhaft sein, klare Prozessstandards festzulegen und Ausführungsvarianten möglichst zu minimieren. Werden schlechte Prozesse digitalisiert, handelt es sich trotzdem noch um schlecht digitalisierte Prozesse. Dabei wird insbesondere die Digitalisierung des Prozesses an sich ebenfalls ressourcenintensiver, da jegliche Varianten und Bedingungen auch digital abgebildet werden müssen.

Neu aufgestellte Prozessstandards sollten in konkreten Arbeitsanweisungen festgehalten und Mitarbeitern kommuniziert und zugänglich gemacht werden.

IT-Systeme anpassen

Prüfen Sie einerseits, ob Ihre IT-Systeme zu dem in der Lage sind, was Sie umsetzen wollen. Soll bspw. eine abonnementbasierte Abrechnung erfolgen, sollte (falls vorhanden) das zugrundeliegende ERP-System auch in der Lage sein, solch eine Abrechnung zu realisieren.

Zum anderen kann es sich auch lohnen, den Markt auf unterstützende Softwaretools zu untersuchen. Nachfolgende Zusammenstellung zeigt Ihnen einige sinnvolle Tools:

  • Projektmanagement-Tools
    z.B. Trello, Asana oder Jira
  • Projektzeiterfassungs-Tools
    z.B. Harvest, Toggl oder Clockify
  • Kommunikationstools
    z.B. Slack, Microsoft Teams, Google Meet
  • Customer Relationship Management (CRM)-Software
    z.B. HubSpot, Salesforce oder Zoho
  • Enterprise Resource Planning (ERP)-System
    z.B. SAP, proAlpha, Microsoft Dynamics 365
  • E-Commerce-Plattformen
    z.B. Shopify, WooCommerce, Wix
  • Kundensupport-Tools
    z.B. Zendesk, Freshdesk oder Help Scout
  • Social Media Management Tools
    z.B. Hootsuite, Buffer, Sprout Social

Marketing- und Vertriebsmaßnahmen planen

Marketing und Vertrieb hängen eng zusammen. Während Marketing ein eher weites Blickfeld hat und ganzheitlich Strategien zur Produktentwicklung, -vermarktung und -verkauf umfasst, befasst sich der Vertrieb eher gezielt mit Strategien und Maßnahmen zum Produktverkauf. Viele Marketingmaßnahmen können somit als vorbereitende Arbeiten für den Vertrieb verstanden werden.

Damit Marketing und Vertrieb ineinandergreifen, sollte eine gemeinsame Strategie festgelegt werden. Nachfolgende Schritte gehören unter anderem zur Erstellung einer Marketingstrategie:

  1. Marketingziele ermitteln
    -Kennzahlen wie bspw. Umsatz, Gewinn, Wachstum, Kundenzufriedenheit, Bekanntheit, Marktanteil, …
  2. Marketinganalyse
    -Untersuchung des Zielmarktes und dessen Entwicklungen
  3. Zielgruppe definieren
  4. Marketing-Mix festlegen
    -Produktpolitik (Ausgestaltung von Produkten und Dienstleistungen; Produktdifferenzierung, -diversifikatoin, -innovation, Markenbildung, Zusatzleistungen wie Garantien oder besonderer Service)
    -Preispolitik (Festlegung von Preisen zur Umsatz- oder Gewinnoptimierung)
    -Distributionspolitik (Ausgestaltung des Vertriebs, Gestaltung der Absatzkanäle)
    -Kommunikationspolitik (Maßnahmen um Kunden zum Kauf zu bewegen)
  5. Ziele präzisieren
    -hier bietet sich die SMART-Methode an
  6. Maßnahmen zur Zielerreichung festlegen
  7. Budget festlegen
  8. Marketingplan erstellen
    -detaillierte Umsetzung der Vorarbeiten inklusive Terminierungen und Verantwortlichkeiten
  9. Ergebnisse überwachen und untersuchen

Hilfreich kann zudem sein, die Verwaltung von Kunden und zugehörigen Daten in einem Customer Relationship Management-System zu verwalten. Dadurch kann auch eine gemeinsame Schnittstelle zwischen Marketing und Vertrieb geschaffen werden, wodurch Daten, Maßnahmen und Ergebnisse gemeinsam angelegt, verwaltet und untersucht werden.

Quellen

Weiterführende Literatur

Anpassungsstrategien entwickeln

In einer sich schnell ändernden Welt ist es oft nicht mehr ausreichend, eine Strategie für die nächsten Jahre festzulegen, ohne dabei eine regelmäßige Überprüfung durchzuführen. Bei lediglich jährlichen oder noch selteneren Überprüfungen besteht die Gefahr, dass wesentliche Änderungen zu spät oder gar nicht erfasst werden.

Daher ist es ratsam, neben der Strategie an sich auch eine Anpassungsstrategie zu entwickeln. Je schneller sich Bedingungen für ein Geschäftsmodell ändern, desto mehr sollte auch die Anpassungsfähigkeit in den Vordergrund rücken. Einige Unternehmen prüfen Ihre Strategie quartalsweise, manche sogar monatlich.

Folgende Schritte können Ihnen dabei helfen:

  1. Herausforderungen ermitteln (Nutzen Sie hier bspw. auch die Ergebnisse der PESTEL-Analyse)
  2. relevante Praktiken und Strategien ermitteln, um die ermittelten Herausforderungen bewältigen zu können
  3. relevanteste Strategien auswählen und implementieren

Zur erfolgreichen Umsetzung von Anpassungsstrategien haben sich folgende Praktiken bewährt:

  • Möglichst früh mit der Ausführung beginnen
    Versuchen Sie, nicht zu viel Zeit mit der Planung zu verbringen und gehen sie möglichst frühzeitig in eine Umsetzung. Geschwindigkeit kann hier Perfektion schlagen.
  • Auf Änderungen möglichst früh reagieren
    Neben einer zyklusmäßigen Untersuchung der Strategie (wie am Anfang dieser Lektion erwähnt) sollte sie auch direkt nach dem Auftreten eines relevanten Ereignisses geprüft werden.
  • Ungewissheit als Chance sehen
    Durch das Eingehen von kalkulierten Risiken können nachhaltige Wettbewerbsvorteile entstehen.
  • Einbindung vieler Mitarbeiter
    Bei der Top-Down Erstellung einer Strategie nur durch das Management können wertvolle Informationen verloren gehen, binden Sie auch interne und externe Mitarbeiter ein.

Quellen

Weiterführende Literatur